Mit den leuchtenden Erinnerungszeichen in der Friedhofskapelle Urfahr St. Josef, dem Wolkenschiff in der Pfarrkirche Offenhausen und der Pfarrkirche Wippenham mit der Mandorla als zentralem Motiv der neuen Objekte, standen drei aktuelle Neugestaltungen in der Diözese Linz im Zentrum der Exkursion.
Die Zusammenstellung des Programms und die Moderation lagen in den bewährten Händen von Martina Gelsinger vom Fachbereich Kunst und Kultur. Michael Zugmann, Fachbereich Liturgie, Sakramententheologie und Kirchenmusik, richtete mit liturgischen Impulsen an den jeweiligen Orten den Fokus auf unterschiedliche Aspekte - von der Bedeutung des Totengedenkens am Friedhof, Gedenkorten für Sternenkinder, zu Kirchen als Feierräume bis zum Symbolgehalt der liturgischen Orte.
In der Friedhofskapelle Urfahr St. Josef berichteten Projektkoordinatorin Brigitte Pötzlberger, Ursula Jahn-Howorka, Seelsorgerin der Pfarrgemeinde Urfahr-St. Josef, und Thomas Sonnberger, Friedhofsverwalter, vom Projektstart, der Gründung einer Arbeitsgruppe bis zur Segnung mit Bischof Manfred Scheuer. Georg Bruneder gab einen Einblick in den Gestaltungsprozess von Elisabeth Altenburg und den Herausforderungen der Realisierung.
In Offenhausen ließen Roland Mayr, Mitglied des Seelsorgeteams, und Künstler Arnold Reinthaler den mehrjährigen Entwicklungsprozess der Neugestaltung der südlichen Seitenkapelle als „Zwischenraum“ mit seiner Gestaltung - die durch die Tropfeninstallation in zeitgenössischer Form einen Raum zwischen Himmel und Erde eröffnet - für die Exkursionsteilnehmer:innen Revue passieren.
In Wippenham berichteten Anton Planitzer und Ernestine Lehrer seitens der Pfarre und der Künstler Arnold Reinthaler von der Auseinandersetzung mit dem historischen Kirchenraum in der Phase der Neugestaltung, neuen Impulsen durch die Kunst und der Möglichkeit des Verweilens in Stille seit der Öffnung der Kirche. Arnold Reinthaler erläuterte seine Herangehensweise an den Raum, die ihn zum zentralen Gestaltungsmotiv für die neuen liturgischen Orte, den Taufort und den Ort zum Kerzenanzünden führte.
Das Gespräch mit Pfarrverantwortlichen und Künstler:innen über Prozesse der Entscheidungsfindung und zur Projektentwicklung sowie die Impulse aus den Fachbereichen Kunst und Liturgie war für die Exkursionsteilnehmer:innen eine wichtige Hilfestellung für bevorstehende eigene Projekte und den Blick auf Kirchenräume insgesamt. In der unmittelbaren Begegnung mit den neugestalteten Räumen vor Ort wurden Parameter für künstlerische Qualität im Einklang von historischer Substanz, liturgische und funktionale Anforderungen an den Raum ebenso wie die Bedeutung von Kunst als Impuls für die Pastoral vor Ort diskutiert.
Die hohe Qualität der Gestaltung, die Sensibilität im Umgang mit dem Bestand, das Engagement der Pfarrverantwortlichen und die Bedeutung von kirchlichen Orten als bedeutende Kulturorte in den Gemeinden wurde bei der Exkursion eindrucksvoll erfahrbar.
Martina Gelsinger
Fachbereich Kunst und Kultur, Diözese Linz