Organisatorisches zum letzten Kindergartenjahr

Organisatorisches zum letzten Kindergartenjahr
vor dem Schuleintrit
Nun gehört das Kind zur Gruppe der "Adler":
Die Kinder im letzten Kindergartenjahr werden bei uns auch "Adler" genannt. Diese Bezeichnung haben sich Kinder einmal selbst gewählt, weil ihnen aufgefallen ist, dass "Schulanfänger" eigentlich das Kind beim tatsächlichen Schuleintritt benennt. Wir unterstützen seither den neutralen Begriff "Adler" auch aus der Erfahrung heraus, dass es wichtig ist, auch in der Sprache "Vorschule" gleichwertig mit "Schule" zu sehen.
Gesetzliche Rahmenbedingungen der Kindergartenpflicht:
Seit 2009 besteht in OÖ gemäß § 3a Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz eine allgemeine Kindergartenpflicht für alle Kinder mit Hauptwohnsitz in Oberösterreich, die bis zum 31. August des jeweiligen Jahres das 5. Lebensjahr vollendet haben.
Die Kindergartenpflicht ist während dem gesamten Kindergartenjahr im Ausmaß von 20 Wochenstunden zu erfüllen, grundsätzlich von Montag bis Freitag Vormittag, inklusive den eineinhalb Stunden Schulvorbereitung an einem Nachmittag pro Woche.
Eine Unterschreitung der Mindestanwesenheitszeit bzw. ein generelles Fernbleiben vom Kindergarten ist nur aus folgenden Gründen zulässig:
- Erkrankung des Kindes oder der Eltern
- Außergewöhnlichen Ereignisse, z.B. Naturkatastrophe, Todesfall in der Familie, ...
- Im Falle einer Pandemie, während eines offiziellen "lock-downs"
- Urlaubsbedingte Abwesenheit von maximal 5 Wochen pro Kindergartenjahr
- Gesetzliche Schulferien und schulautonome schulfreie Tage (Herbst-, Semesterferien, etc.)
Die Eltern haben die Pflicht, die Kindergartenleitung bei jeder Verhinderung unverzüglich zu benachrichtigen und im Kindergarten ein aufliegendes Formblatt diesbezüglich einmalig zu unterschreiben. Alle Fehltage des Kindes müssen von der Pädagogin/ dem Pädagogen darauf dokumentiert werden. Eine Verletzung der Kindergartenpflicht, ohne gerechtfertigten Verhinderungsgrund, zieht eine Weiterleitung an die Bezirksverwaltungsbehörde nach sich.
Der Kindergarten ist eine elementare Bildungseinrichtung. Mit dem verpflichteten Kindergartenjahr soll jedem Kind, unabhängig von seiner sozialen Herkunft, die bestmögliche Chance für seinen Bildungsweg geboten werden und die Basis für ein erfolgreiches, lebensbegleitendes Lernen grundgelegt werden.
Infos zur Schulreife
Schulfähigkeit beinhaltet die körperliche, sozial-emotionale und kognitive Schulreife. Das erste Lernen beginnt im Alltag Zuhause und mit dem Eintritt in den Kindergarten sind die Kinder auch in die vielfältigen Lernprozesse unserer Bildungseinrichtung eingebunden. Um die bisherigen Erfahrungen und Kompetenzen der Kinder zu festigen und weiterzuentwickeln, bieten wir im Rahmen von Schulvorbereitungsnachmittagen unterstützende und vertiefende Angebote zur Förderung der Schulfähigkeit an.
Adler-Nachmittage zur Schulvorbereitung
Die Fähigkeiten für das Erlangen der Schulreife sind vielfältig, deswegen bieten wir den Kindern in unserem Kindergartenalltag individuelle Lernmöglichkeiten auf allen Ebenen. Deswegen ist es uns ganz wichtig, dass wir den Kindern auch im letzten Kindergartenjahr ausreichend Zeit geben, um unser offenes Haus individuell für ihre persönliche Entwicklung zu nutzen, eigene Ideen zu finden und umzusetzen, sowie sich in komplexe Spielprozesse zu vertiefen.
Exklusives Adler-Angebot
Ein Schulanfänger-Nachmittag pro Woche bietet daher aus unserer Sicht den besten Rahmen für eine Vertiefung des Erlebten und eine gezielte Schulvorbereitung. Hier ist Zeit, ...
... dass sich die Pädagogin ausschließlich den SchulanfängerInnen widmet
... für das Aufgreifen von speziellen Themen, die besonders für die SchulanfängerInnen relavant sind.
... für die konkrete Vertiefung und Erweiterung der Schulkompetenzen.
... für besondere Angebote, da uns am Nachmittag alle Räumlichkeiten zur Verfügung stehen.
... für das Lernen und Zusammenarbeiten in einer Gruppe Gleichaltriger.
Es ist wissenschaftlich erwiesen: Lernen für das Langzeitgedächtnis gelingt durch ganzheitliche Erfahrungen verbunden mit positiven Emotionen.
Das ist uns wichtig zu betonen, denn es macht verständlich, warum das selbst erfundene, "freie" Spiel und Tun im Alltag auch für die Schulanfänger sowichtig sind. Viele Kompetenzen für die Schulfähigkeit finden sich hier wieder, werden gefestigt und von uns im Zuge der Schulvorbereitung erweitert und vertieft.
Zusätzlich zu den Adler-Nachmittagen
Bildung ist ein lebenslanger Prozess der aktiven Auseinandersetzung mit sich und der Welt. Deswegen bieten wir den Kindern im letzten Jahr besondere Möglichkeiten, sich in der neuen Rolle kennenzulernen, ihre Fähigkeiten zu erweitern und bestärken sie, diese selbstbewusst zu zeigen:
- Vorspielen der Martinslegende zum Martinsfest
- Ausflüge, Exkursionen und Theater- und Museumsbesuche
- Vormittage im Wald in einer altershomogenen Gruppe
- Im Sinne der Partizipation und der Demokratie bekommen die Kinder Möglichkeiten, gemeinsam als Gruppe Entscheidungen für sich zu treffen.
- Thematische Ausflüge, um Zusammenhänge und Prozesse mit allen Sinnen zu erfahren, sowie den Nahbereich kennenzulernen.
- Einige Volkschulen in der Gemeinde bieten den Kindern einen Erstkontakt im Zuge von Schulbesuchstagen.
Adler-Abschlussfest
Traditionell findet beim jährlichen Schulanfänger-Abschlusfest gemeinsam mit den Eltern die Schulvorbereitung ihren krönenden Abschluss. Dabei können die Eltern die Vorfreude der Kinder auf den neuen Lebensabschnitt und ihre erworbenen Kompetenzen in spierlischer Form auf eine ganz besondere Weise erleben. Die Kinder erfahren an diesem Fest einige Traditionen, damit sie ihren Übergang vom Kindergarten- zum Schulkind bewusst bschreiten können.
Zusammenarbeit mit externen Fachkräften und Volkschulen:
Um für eine gesunde Entwicklung auf allen Ebenen zu sorgen, arbeiten wir im Zuge der Schulvorbereitung auch mit externen Fachkräften zusammen, die in den Kindergarten kommen, um dort die logopädische Reihenuntersuchung, den Sehtest, eine alktersgemäße Zahnprophylaxe und anderes spielerisch durchführen. Die Eltern werden selbstverständlich über alle Termine und daraus entstandenen Ergebnissen informiert.
Ein Austausch unsererseits mit den LehrerInnen über den Entwicklungsstand des Kindes kann wertvoll sein, darf aber ausschließlich mit dem Einverständnis der Erziehungsberechtigten stattfinden. Sollten Umschulungswünsche vorhanden sein, bitte so bald als möglich telefonisch in der Sprengelschule des Kindes anfragen.