Freitag 19. September 2025

60. Geburtstag von Generalvikar Severin Lederhilger: Anwalt der „Gemeinschaft Diözese“ mit Blick auf die Gesamtkirche

V. l.: Bischof em. Ludwig Schwarz SDB, Bischof Manfred Scheuer, Jubilar Generalvikar Severin Lederhilger OPraem und seine Schwester Eleonore Krause mit dem Bild zu den 'Sieben Sätzen der Barmherzigkeit'

Der Generalvikar der Diözese Linz DDr. Severin Lederhilger OPraem beging am 23. Juli 2018 seinen 60. Geburtstag. Am 4. September 2018 wurde der Jubilar im Linzer Bischofshof von Bischof Manfred Scheuer, MitarbeiterInnen und WegbegleiterInnen gefeiert und gewürdigt.

Knapp 90 Festgäste waren am 4. September 2018 auf Einladung von Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer in den Festsaal des Linzer Bischofshofes gekommen, um mit DDr. Severin Lederhilger OPraem seinen 60. Geburtstag zu feiern. Der Theologe, Jurist und Kirchenrechtler ist seit 18. September 2005 Generalvikar der Diözese Linz, seit 1993 Professor für Kirchenrecht an der Katholischen Privat-Universität Linz und durch seinen Dienst in vielen diözesanen Bereichen seit Jahrzehnten ein prägender Mitgestalter der Katholischen Kirche in Oberösterreich. Mit ihm feierten seine Schwester Eleonore Krause, Bischof Dr. Manfred Scheuer und dessen Vorgänger Dr. Ludwig Schwarz SDB, die Bischofsvikare Dr. Johann Hintermaier, Mag. Maximilian Mittendorfer und Dr. Adi Trawöger, der Superintendent der Evangelischen Kirche in Oberösterreich Dr. Gerold Lehner, die Leitenden diözesaner Ämter und Einrichtungen, Dompfarrer Dr. Maximilian Strasser und Mitglieder des Linzer Domkapitels, der Rektor der Katholischen Privat-Universität Linz Univ.-Prof Dr. Franz Gruber und ProfessorInnen der KU, Caritas-Direktor Franz Kehrer, MAS, der Abt von Lederhilgers „Heimatstift“ Schlägl Mag. Martin Felhofer, Landeshauptmann a. D. Dr. Josef Pühringer, der Mitbegründer der Ökumenischen Sommerakademie und langjährige ehemalige Landesdirektor des ORF-Landesstudios OÖ Dr. Helmut Obermayr sowie zahlreiche MitarbeiterInnen aus dem Bischöflichen Ordinariat.

 

60. Geburtstag Generalvikar Lederhilger | Festgäste
60. Geburtstag Generalvikar Lederhilger | Festgäste
60. Geburtstag Generalvikar Lederhilger | Festgäste
60. Geburtstag Generalvikar Lederhilger | Festgäste
60. Geburtstag Generalvikar Lederhilger | Festgäste
60. Geburtstag Generalvikar Lederhilger | Festgäste

© Diözese Linz / Fürlinger | © KirchenZeitung / Fellinger

 

Den Auftakt zur Feier bildete ein Kurzkonzert des Vokalensembles „Voices“ unter Domkapellmeister Mag. Josef Habringer, das mit einem musikalischen Blumenstrauß aus ernsten und heiteren Stücken für festliche Stimmung sorgte.

 

60. Geburtstag Generalvikar Lederhilger | Vokalensemble 'Voices'

Das Vokalensemble "Voices" unter der Leitung von Josef Habringer. © Diözese Linz / Fürlinger

 

Dank für gelebte Gerechtigkeit und Barmherzigkeit

 

Bischof Dr. Manfred Scheuer würdigte in seiner Laudatio sein „Alter Ego“ Lederhilger für dessen fast 14-jährigen Dienst als Generalvikar – Lederhilger ist damit dienstältester Generalvikar Österreichs –, der in der Amtszeit von Bischof Ludwig Schwarz begonnen hatte. Scheuer attestierte dem Jubilar augenzwinkernd ein Alter von 73 Jahren: „Ich habe gelernt, dass die Jahre als Generalvikar doppelt zählen, weil dieses Amt mit Belastungen verbunden ist. Der Generalvikar ist mehr zum Kratzen da, der Bischof zum Salben“, so der Bischof launig. Er habe aber nie den Eindruck gehabt, dass Lederhilger überlastet gewesen sei, sondern sein Amt immer mit einer gewissen Souveränität, Lebensbalance und Ruhe ausübe. Mit dem Philosophen Immanuel Kant attestierte der 63-jährige Scheuer dem Jubilar mit 60 Lebensjahren Weisheit in seinem Tun als Generalvikar, Wissenschaftler und Seelsorger und hieß ihn im „Club der Weisen“ willkommen. Als Visitator des Prämonstratenserordens sammle Lederhilger in aller Welt Erfahrungen, „die auch uns als Diözese guttun“, so Scheuer. Lederhilger sei darüber hinaus Kirchenrechtler, Wissenschaftler und viel beachteter Publizist. Scheuer zu Lederhilger: „Du bist Manager, Leiter, Vorsitzender, Moderator, Konfliktlöser und ein Firmspender, der mit seinen Predigten die Sprache der Jugendlichen trifft und Menschen begeistert. Du bist belastbar und ausgewogen, nichts kann dich so schnell aus der Bahn werfen. Den Dienst als Seelsorger bringst du mit der Aufgabe als Kirchenrechtler in eine gute Balance.“

 

Der Diözesanbischof würdigte den Jubilar als Anwalt der Gemeinschaft, des Wir, der auch die Perspektive der Gesamtkirche einbringe. „Du bist einer, der zuhören, argumentieren und die Interessen unterschiedlicher Gruppen einbeziehen kann. In der Diözese braucht es Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Danke, dass du beide Dimensionen in Einklang miteinander bringst.“ Scheuer betonte, es sei wichtig, das „sentire cum ecclesia“, die innere Solidarisierung mit der Gesamtkirche, zu bewahren – gerade auch jetzt, wo es so viel „untergriffige Kritik“ an Papst Franziskus gebe. Scheuer wörtlich: „Es ist wichtig, dass wir unsere Solidarität mit dem Papst zum Ausdruck bringen – mit einem Papst, der uns bestärkt, herausfordert, in Frage stellt und der uns das Evangelium näherbringt.“

 

Bischof Manfred Scheuer bei der Laudatio

Bischof Manfred Scheuer hielt die Laudatio auf den Jubilar. © Diözese Linz / Fürlinger

 

Bischof Manfred Scheuer dankte Severin Lederhilger – auch im Namen seines Vorgängers Ludwig Schwarz und im Namen der Diözese Linz – für dessen Wirken, Zeugnis, seelsorgliches und Priesterliches Da-Sein. Als Geschenk und als Dank für gelebte Gerechtigkeit und Barmherzigkeit überreichte er Severin Lederhilger ein Bild des Traunkirchner Künstlers Josef Linschinger (*1945), der die „Sieben Sätze der Barmherzigkeit“ von Bischof Joachim Wanke (Ich höre dir zu | Ich gehe ein Stück mit dir | Ich rede gut über dich | Ich bete für dich | Ich teile mit dir | Ich besuche dich | Du gehörst dazu) in Strichcodes codiert hat, was ein Bild in zeitgenössischer Sprache ergibt.

 

Bischof Manfred Scheuer gratuliert seinem "Alter ego" Generalvikar Severin Lederhilger.
Mag. Andreas Kaltseis und Bischof Manfred Scheuer überreichen das Bild des Traunkirchner Künstlers Josef Linschinger.

© Diözese Linz / Fürlinger

 

Dank für ermutigende ökumenische Weggemeinschaft

 

Der Superintendent der Evangelischen Kirche in Oberösterreich Dr. Gerold Lehner dankte in seinem Grußwort Severin Lederhilger für die gute freundschaftliche Beziehung. Man könne miteinander scherzen und ernsthaft reden, einander auch einmal auf die Schaufel nehmen, dem anderen sein Leid klagen und etwa bei der alljährlichen Ökumenischen Sommerakademie in Kremsmünster „ein wenig die beiden Alten aus der Muppet Show geben“, so Lehner humorvoll. Lederhilger habe ihm nicht nur von der Existenz der Ortschaft St. Gerold in Vorarlberg in Kenntnis gesetzt („Du hast mir gezeigt, dass mein Name nicht nur germanisch-heidnische Wurzeln hat, sondern auch christliches Potential beinhaltet“), sondern ihm auch gesagt, dass die Evangelischen mehr Recht hätten als die Katholischen – dass nämlich das Evangelische Kirchenrecht wesentlich umfangreicher sei als der katholische Codex Iuris Canonici.

 

Der evangelische Superintendent dankte Generalvikar Lederhilger dafür, „dass du ein ökumenisches Gegenüber bist und bleibst: An dir erkenne ich auch, wo die Grenzen verlaufen und was uns trennt.“ Freundschaft überspiele solche Grenzen nicht und tue damit der Sache einen Dienst, weil sie herausfordere, betonte Lehner. Es sei wichtig, um den weiteren Weg zu ringen, denn: „Es scheint, als hätten wir in der Ökumene auf dem gemeinsamen Weg vieles erreicht. Als hätten wir auf hohem Niveau ein Basislager errichtet. Aber es scheint so, als würden wir uns tendenziell in diesem Basislager einrichten und darauf vergessen, dass wir es nur mit einer Etappe zu tun haben, dass der Weg noch weitergeht und keineswegs zu Ende ist.“ Superintendent Lehner sprach seinem katholischen Gegenüber seinen Dank für die gute Weggemeinschaft in Form von beruflichen und privaten Begegnungen aus, die ihm immer Ermutigung gewesen seien: „Ich bin danach meinen Weg immer ein wenig fröhlicher und beschwingter gegangen.“

 

Der evangelische Superintendent Gerold Lehner ist Generalvikar Lederhilger freundschaftlich verbunden.

Der evangelische Superintendent Gerold Lehner ist Generalvikar Lederhilger freundschaftlich verbunden. © Diözese Linz / Fürlinger

 

Dank für exzellente Zusammenarbeit zwischen Kirche und Politik in Oberösterreich

 

Auch Landeshauptmann a. D. Dr. Josef Pühringer begann sein Grußwort an den Jubilar mit einem Augenzwinkern: „Als Spitzenjurist hast du Verständnis fürs Protokoll. Ich kann dir sagen, dass der 60. Geburtstag noch nicht unter ‚Altenehrungen‘, sondern unter ‚normale Geburtstage‘ fällt.“ Pühringer dankte auch im Namen seines Nachfolgers Thomas Stelzer Generalvikar Lederhilger für die exzellente Zusammenarbeit. Pühringer wörtlich: „Als Landeshauptmann habe ich drei Generalvikare und drei Bischöfe erlebt, und mit allen war die Zusammenarbeit ausgezeichnet. Oberösterreich ist das Land mit den wenigsten Bischöfen, Generalvikaren und Landeshauptleuten – es ist ein Ort der Stabilität.“ Natürlich gebe es Probleme zu lösen, auch zwischen Politik und Kirche, aber die Dinge konnten immer ausgeredet werden. Dazu habe Generalvikar Lederhilger als meist erster Ansprechpartner entscheidend beigetragen, so Pühringer. Kirche und Politik gingen sinnvollerweise getrennte Wege, hätten aber ein gemeinsames Ziel: das gute Leben der Menschen in Oberösterreich. „Dazu leistet die Kirche einen wichtigen Beitrag – vom Kindergarten bis zur Altenpastoral“, betonte der Altlandeshauptmann.

 

Auch Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer gratulierte dem Jubilar.
Auch Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer gratulierte dem Jubilar.

 © Diözese Linz / Fürlinger

 

 

Leben in Gemeinschaft war immer wesentlich

 

Es folgten Gratulationen durch MitarbeiterInnen des Bischöflichen Ordinariats, durch die stellvertretende Pastoralamtsdirektorin Mag.a Edeltraud Addy-Papelitzky („Ich habe dich in persönlichen Gesprächen und in der Vermittlung zwischen unterschiedlichen Gruppen immer wieder als Leuchtturm erlebt“) und Ökonom Mag. Reinhold Prinz („Danke für dein offenes wirtschaftliches Denken und deine Unterstützung“).

 

Gabriele Bumberger und Christoph Lauermann gratulierten im Namen der MitarbeiterInnen des Bischöflichen Ordinariats.
Die stv. Pastoralamtsdirektorin Edeltraud Addy-Papelitzky stellte sich als Gratulantin ein.
Auch Ökonom Reinhold Prinz gratulierte im Namen der Diözesanfinanzkammer.

 © Diözese Linz / Fürlinger

 

Danach richtete der Jubilar das Wort an die Festgäste: „Danke für vieles, was heute über mich gesagt wurde und was in den vielen Jahren in der Diözese und darüber hinaus erfahren durfte. Es freut und begeistert mich, dass so viele Menschen sich Zeit nehmen, um mit mir zu feiern.“ Lederhilger blickte in einem kurzen Streifzug auf sechs Lebensjahrzehnte zurück und meinte, wesentlich sei für ihn immer ein Leben in Gemeinschaft gewesen: zunächst daheim in der Familie, später im Orden in Schlägl, im Bischöflichen Ordinariat und an anderen Stationen seines diözesanen Wirkens. Manche Stationen hätten ihn überrascht, etwa die Ernennung zum Generalvikar, kurz nachdem er Offizial des Diözesangerichts geworden war, oder das Amt des Rektors an der damaligen Katholisch-Theologischen Hochschule Linz (jetzt: Katholische Privat-Universität Linz) von 1998 bis 2002. „Andere haben mir immer wieder mehr zugetraut als ich mir selbst“, so Lederhilger rückblickend.

 

Jubilar Severin Lederhilger dankte den Festgästen für ihr Kommen und ihre guten Wünsche.

Jubilar Severin Lederhilger bei seinen Dankesworten. © Diözese Linz / Fürlinger

 

Es brauche die Zusammenarbeit und das Zusammenwirken vieler, um Dinge möglich zu machen und voranzutreiben, so der Jubilar. Lederhilger dankte allen MitarbeiterInnen, besonders seinen Sekretärinnen Brigitte Mayrhofer, Christine Dietachmayr, Brigitte Pabel und Gabriele Bumberger, die er als echte Stützen erlebt habe bzw. erlebe. Das Recht in der Kirche sei „ein sperriger Part – ein Stolperstein, der nicht umsonst im Weg liegt, damit man nachdenkt, wohin man läuft, und in gewisser Weise auch ein Grenzstein“ – darauf hinzuweisen sehe er, Lederhilger, als seine Aufgabe. Wichtig sei ihm auch das wertschätzende Zutrauen anderen gegenüber, die gute Zusammenarbeit mit anderen, die Vernetzung in der Welt („In meinem Orden gibt es die stabilitas loci, die Stabilität des Ortes, die ich erweitern möchte auf die stabilitas in mundo, die Stabilität in der Welt“) und die Ökumene, die ihm mit evangelischen Vorfahren in Siebenbürgen gleichsam in die Wiege gelegt sei.

 

Die Feier klang bei einer Agape aus, bei der die Festgäste Gelegenheit hatten, dem Jubilar persönlich zu gratulieren.

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