Samstag 20. September 2025

Pro Oriente: Besuch bei ukrainischer Gemeinde und Begegnung mit Bischof Sus

Am 2. Juni besuchte die Stiftung Pro Oriente die ukrainische Gemeinde in Linz und traf im Linzer Bischofshof mit Bischof Manfred Scheuer und dem Kiewer Bischof Stepan Sus zusammen. 

Bei der Begegnung im Bischofshof berichtete Stepan Sus von der Lage in Kiew und der ganzen Ukraine. Die Not der Menschen, das Fehlen des Nötigsten sei im gesamten Land sichtbar. Es werde auf offener Straße gekocht, da Strom, Gas und Kohle fehlten. Viele hätten alles verloren: zuerst die Häuser, dann Autos und schließlich in nicht wenigen Fällen geliebte Familienmitglieder. Die Brutalität und die Gräueltaten des Krieges seien unbeschreiblich und überall anzutreffen, so Sus, der in seiner früheren Tätigkeit Militärkaplan war. Der Angriff durch die russische Armee habe die Menschen in der Ukraine zutiefst getroffen. Zugleich zeige sich ein Zusammenhalt in der Gesellschaft und eine Solidarität, die vor dem Krieg undenkbar gewesen sei. Die Kirchen bildeten bei fehlender staatlicher Infrastruktur oftmals die ersten Anlaufstellen für die Bevölkerung. Alle kämen in die Kirchen, gleich ob Christen, Atheisten, Kommunisten oder Angehörige anderer Religionsgemeinschaften, um Unterkunft vermittelt zu bekommen oder einfach eine Mahlzeit zu erhalten. Es werde nicht gefragt, an was wer glaube, sondern was jemand benötige, so der Kiewer Bischof. Der Einsatz der Menschen in der Ukraine füreinander zeige ihm, so Sus, dass im Krieg nicht nur das hässlichste, sondern auch das schönste Gesicht des Menschen sichtbar werde.

 

Sus dankte Bischof Scheuer stellvertretend für das gesamte Bundesland für die rasche Hilfe, die Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen und die unbeschreibliche Welle an Solidarität. Die Unterstützung vom ersten Kriegstag an sei bemerkenswert gewesen und habe geholfen das Leid in der Ukraine zu lindern. Der Generalvikar der ukrainischen Gemeinden in Österreich, Yuriy Kolasa, der Sus auf seiner Reise nach Linz begleitete, hob die unbürokratische Hilfe der Oberösterreichischen Landesregierung und der Stiftung Pro Oriente hervor, als es galt, Unterkünfte für Flüchtlinge zu organisieren. Der Linzer Diözesanbischof versicherte seinem ukrainischen Amtskollegen die weitere Hilfe und versprach ihm sein Gebet für die Menschen in der Ukraine. Josef Pühringer als Vorsitzender der Stiftung Pro Oriente hob den Einsatz der christlichen Kirchen für einen Dialog des Friedens hervor. Es werde auch weiterhin nichts unversucht bleiben, um einen Beitrag für ein Ende der Kampfhandlungen zu leisten. In der Zeit nach dem Krieg werde sich Pro Oriente für eine Aussöhnung einsetzen und die Brücken für diesen Dialog müssen bereits jetzt geschlagen werden, so der ehemalige Landeshauptmann.

 

Im Anschluss an das Treffen mit Bischof Manfred Scheuer feierte der Kiewer Kurialbischof mit der ukrainischen Gemeinde in Oberösterreich ein Abendgebet. Die ukrainische Gemeinde, die seit dem Ausbruch des Krieges um das Zehnfache angewachsen ist, wurde für ihr beispielhaftes Engagement mit dem diesjährigen Solidaritätspreis der Diözese Linz ausgezeichnet. Neben einem Beitrag von Pro Oriente überreichte Pastoralamtsleiterin Gabriele Eder-Cakl Generalvikar Kolasa gesammelte Spenden für die Hilfsaktionen der ukrainischen Gemeinde.

 

Übergabe des Spendenbetrags aus der Sammlung bei der Solidaritätspreis-Verleihung durch Pastoralamtsdirektorin Gabriele Eder-Cakl an Bischof Stepan Sus und Generalvikar Yuriy Kolasa.
Begegnung mit Würdenträgern der Ukrainisch-griechisch-katholischen Gemeinde in Linz (v. l.): Bischof Stepan Sus, Bischof Manfred Scheuer, Ökumene-Beauftragte Gudrun Becker, PRO ORIENTE-Vorsitzender Dr. Josef Pühringer und Dr. Florian Wegscheider.
Bischof Stepan Sus und Bischof Manfred Scheuer
Begegnung in der Karmelitenkirche mit der ukrainischen Gemeinde in Linz und PRO ORIENTE – Ansprache Dr. Josef Pühringer
Begegnung in der Karmelitenkirche mit der ukrainischen Gemeinde in Linz und PRO ORIENTE – Ansprache Generalvikar Yuriy Kolasa
Begegnung in der Karmelitenkirche mit der ukrainischen Gemeinde in Linz und PRO ORIENTE – Gesangliche Untermalung mit Opernsängerin Inna Savchenko

© Josef Wallner / © Robert Orthner_Seniorenbund

 

Florian Wegscheider / Pro Oriente Sektion Linz

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