Freitag 19. September 2025

Orden im Jahresrückblick: "Partitur des Evangeliums leben"

Der Jahresbericht "Summa 2016" der österreichischen Ordensgemeinschaften bietet auf 100 Seiten einen repräsentativen Querschnitt über die Themen und Aktivitäten der heimischen Frauen- und Männerorden.

Ordensleute schöpfen aus ihrer Bindung Freiheit des Schaffens: Das hat die Präsidentin der Österreichischen Frauenorden, Sr. Beatrix Mayrhofer, in ihrem Grußwort zum Ordens-Jahresbericht "Summa 2016" dargelegt. Christen "binden sich an den, der sich in großer Freiheit hat binden, anheften hat lassen an ein Holz, an das auch Sklaven genagelt wurden zur Strafe", sagte Österreichs ranghöchste Ordensfrau. Die "Summa" erscheint zum bisher vierten Mal, in einer Auflage von 5.000 Exemplaren. Auf 100 Seiten wird ein repräsentativer Querschnitt über die Themen und Aktivitäten der Frauen- und Männerorden in Österreich geboten.

 

SUMMA 2016

Mayrhofer zog einen Vergleich zur Musik und verwies dabei auf den mexikanischen Startenor Rolando Villazon: Danach gefragt, warum er seinen Berufswunsch Priester nicht verwirklicht habe, habe er geantwortet, Armut wäre für ihn "kein Problem", beim Zölibat wäre es "ein bisschen schwieriger", aber zu machen, was ein anderer wolle, das ginge gar nicht.  Mayrhofer: "Als Sänger allerdings macht der berühmte Tenor in seiner eigenen Weise das, was ihm ein anderer vorgibt: Er singt und folgt den Noten, dem Tempo, der Pause. Im Hineinfühlen in den schöpferischen Akt des Komponisten, in der Verbindung von großen Begabungen, kann dabei Neues entstehen."

Ähnlich würden sich auch Ordensleute darin üben, "die Partitur der frohen Botschaft zu lesen und zu leben", sagte Mayrhofer, und weiter: "Wir folgen dem Tanzlehrer der göttlichen Liebe. Arm, ehelos und im Gehorsam üben wir die Schritte der Freiheit."

 

Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Frauenorden Österreichs

Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Österreichischen Frauenorden. © Katrin Bruder / Ordensgemeinschaften Österreich



Haidinger: Loslassen des Gewohnten

 

Auf den Dienst der Orden in Kirche und Gesellschaft verwies Abtpräses Christian Haidinger in seinem Vorwort. Die von ihm geleitete Superiorenkonferenz und die Vereinigung der Frauenorden seien auf einem "guten Weg zu einem konstruktiven Miteinander, um die einzelnen Orden in ihrem je eigenen Sendungsauftrag zu unterstützen", erklärte er. Das gemeinsame Vorgehen - seit nunmehr fünf Jahren teilen die Frauen- und Männerorden das Büro auf der Wiener Freyung - gebe viel Kraft.

Die Stärkung durch das Miteinander ist laut Haidinger auch deshalb notwendig, da die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft groß seien. Schließlich gelte es, "viel Gutes und Gewohntes loszulassen", während sich jedoch gleichzeitig auch neue Chancen auftäten. Zentrale Aufgabe bleibt laut dem Abtpräses, das Ordensleben "in der Vielfalt seiner Charismen in der Kirche in der Welt von heute und für die Menschen mit ihren Sorgen und Nöten zeugnishaft zu leben".

 

Abtpräses Christian Haidinger

Abtpräses Christian Haidinger. © Katrin Bruder / Ordensgemeinschaften Österreich


Miteinander und Vernetzung


Auf das "neue Miteinander" kam auch Superiorenkonferenz-Generalsekretär P. Franz Helm zu sprechen; es sei bei den Ordensgemeinschaften und in der Kirche, jedoch auch in Österreich allgemein sowie weltweit nötig. Die Orden mit ihren vielen verschiedenen Ordenstrachten stünden dabei "für die Buntheit der Kirche und für ihr vom Glauben inspiriertes Engagement". Helm: "Durch ihre verschiedenen Charismen und ihre vielfältige spirituelle, pastorale, sozial-caritative oder missionarische Ausrichtung übersetzen Ordensleute den christlichen Glauben in viele verschiedene Wirklichkeiten hinein."

 

P. Franz Helm
P. Franz Helm. © Ordensgemeinschaften Österreich


Außer der Zusammenarbeit ist auch Vernetzung notwendig, veranschaulichte die Generalsekretärin der Frauenorden, Sr. Cordis Feuerstein, in ihrem Beitrag: Die Frauenorden gehören etwa der Plattform der Frauenkommissionen Österreichs an, die um eine Aufwertung der Rolle der Frau in der Kirche bemüht sei und dafür u. a. mit der Bischofskonferenz und mit den Medien das Gespräch führe. Auch in der Pastoralkommission Österreichs und im Vorstand des Österreichischen Pastoralinstituts (ÖPI) brächten die Frauenorden ihre "etwas anderen Zugänge" ein, in Bankbeiräten, bei den kirchlichen Datenschutzbeauftragten sowie auch beim Opferschutz.

 

Sr. M. Cordis Feuerstein
Sr. M. Cordis Feuerstein. © Katrin Bruder / Ordensgemeinschaften Österreich

 


192 Orden mit 5.339 Mitgliedern


In den 192 heimischen Ordensgemeinschaften davon 105 Frauen- und 87 Männerorden leben aktuell 5.339 Ordensleute, davon 3.643 Ordensfrauen, 391 Ordensbrüder und 1.305 Ordenspriester, bilanziert die "Summa 2016". 49.941 SchülerInnen werden an Ordensschulen unterrichtet, wobei fast alle dieser Einrichtungen 192 der insgesamt 234 von Frauenorden getragen werden. Die 25 Ordensspitäler Österreichs beschäftigen über 20.000 MitarbeiterInnen. Nennenswert sind außerdem die rund 500 Archive und Bibliotheken von Ordensgemeinschaften, die einen Gesamtbestand von 4 Millionen Büchern auf rund 30 Regalkilometern beherbergen.

Weitere Infos: www.ordensgemeinschaften.at

Bestellung der "Summa 2016" unter medienbuero@ordensgemeinschaften.at

 

Kathpress
 

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