Nur leidige Tröster? - Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer

Leiden ist nie neutral oder ein personenfremdes Vorkommnis. Es wird in Freiheit angenommen oder abgelehnt. Leid selbst ist zweideutig: Nicht selten werden Erfahrungen des Leidens zum Nährboden von Rachegelüsten und Revanchedenken, von Hass, Aggression oder Resignation.
Lebenslauf
Manfred Scheuer wurde am 10. August 1955 in Haibach, Oberösterreich geboren. Er studierte in Linz Theologie. Am 10. Oktober 1980 wurde Manfred Scheuer in Rom zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er bis 1985 als Seelsorger in der Diözese Linz. Von 1985 bis 1988 war Scheuer Assistent beim bekannten Theologen Gisbert Greshake am Institut für Dogmatik und Ökumene an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg (Deutschland). Dort vollendete er im Jahr 1989 seine Dissertation. Von 1988 bis 1996 war Manfred Scheuer Spiritual im Priesterseminar der Diözese Linz. In diese Zeit fällt auch seine Lehrtätigkeit an der Katholisch-Theologischen Hochschule in Linz.
1997 kehrte Scheuer an den Ort seiner Studienzeit in Freiburg zurück und bereitete sich auf die Habilitation vor, die er im Februar 1999 abschloss. Von 1999 bis 2000 lehrte Manfred Scheuer unter anderem in Freiburg i. Breisgau, Salzburg und St. Pölten. Seit dem Wintersemester 2000/2001 war Manfred Scheuer Prof. für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät Trier. Manfred Scheuer hat sich intensiv mit prägenden Gestalten des christlichen Widerstandes gegen das NS-Regime auseinandergesetzt. Von 1997 an führte er das Seligsprechungsprozess für den Kriegsdienstverweigerer Franz Jägerstätter in Linz durch.
Am 21. Oktober 2003 hat Papst Johannes Paul II. Manfred Scheuer zum neuen Bischof der Diözese Innsbruck ernannt. Scheuer folgt damit Alois Kothgasser nach, der nach fünfjähriger Amtszeit zum Erzbischof von Salzburg gewählt wurde. Manfred Scheuer wurde am 14. Dezember 2003 von Alois Kothgasser und Alt-Bischof Reinhold Stecher zum Bischof geweiht.
In der Bischofskonferenz ist Bischof Scheuer zuständig für die Bereiche Caritas, Pax Christi und für die Erwachsenenbildung.
Publikationen(Auswahl)
- Hartmann Hinterhuber / Manfred Scheuer / Paul van Heyster (Hg.), Der Mensch in seiner Klage. Anmerkungen aus Theologie und Psychiatrie, Innsbruck 2006.
- Selig, die keine Gewalt anwenden. Das Zeugnis des Franz Jägerstätter, Innsbruck (Tyrolia) 2007.
- Und eine Spur von Ewigkeit. Ein geistlicher Begleiter durch das Jahr, Freiburg 2013.
- Gott, die Gewalt, das Böse und das Leiden. Ein Versuch mit Simone Weil, in: Henrieke Stahl/ Harald Schwaetzer (Hg.), Umgang mit Leid. Cusanische Perspektiven (Philosophie interdisziplinär 9), Regensburg 2004, 129-152.