Gottesdienst, Dichtung oder Aktionismus: Die grüne Seite des Islams

Schon vor über 1400 Jahren predigte der Prophet Muhammad die Bedeutung eines respektvollen Umgangs mit der Schöpfung. Die Erde ist ein anvertrautes Gut und soll achtsam behandelt werden. Der vorsichtige Umgang mit Natur, Tieren und Pflanzen ist ein wesentlicher Teil der religiösen Praxis und wird im Jenseits belohnt. Heute ist eines der dringendsten Themen der Naturschutz und umweltethische Prinzipien werden von zahlreichen MuslimInnen weltweit auf vielfältige Weise gelebt. Die dramatische Zerstörung der Erde, das Ausbeuten natürlicher Ressourcen und maßloses Verschwenden haben das Thema Nachhaltigkeit für junge Generationen zu einem ihrer größten Anliegen werden lassen. Die Wege, dem Achtsamkeitsgedanken gerecht zu werden und somit den Schöpfer zufrieden zu stellen, sind so vielfältig wie MuslimInnen selbst.
Ursula Fatima Kowanda-Yassin studierte Arabistik an der Universität Wien. Umwelt- und Naturthemen interessierten sie von Kindheit an und waren daher Themen ihrer Diplomarbeit und in weiterer Folge der Dissertation. Neben ihrer religionspädagogischen Tätigkeit in der Erwachsenenbildung und Schule beschäftigte sie sich in Kooperation mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich mit der Entwicklung und Durchführung der Seelsorge in Justizanstalten. Derzeit recherchiert Kowanda-Yassin mit der ORF-Journalistin Nermin Ismail an einer gemeinsamen Publikation zum Thema Öko-Islam.